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Josef Reis(s)ner (1881-1952)

Geburt in Altomünster

Josef Reisner war das Kind des Braumeisters Xaver Reisner und seiner Ehefrau Walburga Reisner, geb. Maier. Er wurde am 11. August 1881 in Altomünster im Haus Nr. 189 unter Mithilfe der Hebamme Anna Maria Trieb geboren. In der Geburtsurkunde wird der Name noch mit „Reißner“ notiert. Am 7. Januar 1906 heiratete er in Pipinsried Magdalena Rindl.

„Zum Gefängnis"

Josef Reisner wurde am 30. Juni 1933 zusammen mit dem Maurer Heinrich Ruf, der ebenfalls in Pipinsried wohnte, in einer bayernweiten Aktion gegen Stadträte und Funktionäre der Bayerischen Volkspartei (BVP), der SPD und des Reichsbanners festgenommen. Josef Reisner (hier weiterhin als „Reissner“) wird ebenso wie Ruf im Verzeichnis der verhafteten BVP-Mitglieder geführt. In der Liste der am 30. Juni 1933 in Dachau festgenommenen Personen (ITS) steht bei beiden Namen der handschriftliche Zusatz „(nicht eingeliefert. Zum Gefängnis)“. Offensichtlich wurden bei dieser Verhaftungsaktion BVP-Mitglieder von Mitgliedern der SPD und KPD getrennt, die ins Konzentrationslager gebracht wurden. In der Tat wurden Josef Reisner und Heinrich Ruf am 30. Juni 1933 im Amtsgerichtsgefängnis Dachau als Schutzhäftlinge aufgenommen und nach fünf Tagen wieder entlassen. Der Tagesbericht des Bezirksamts Dachau an die Bayerische Politische Polizei vom 8./9. Dezember desselben Jahres meldet ebenfalls die Verhaftung Reis(s)ners „wegen abfälliger Äußerungen gegen die nat.-soz. Bewegung und ihre Mitglieder.“ Er wurde am 8. Dezember 1933 um 9.45 Uhr auf Anordnung des Bezirksamts Dachau von der Gendarmerie Indersdorf zum zweiten Mal ins Amtsgerichtsgefängnis Dachau gebracht und diesmal elf Tage festgehalten. Am 19. Dezember wurde er wieder entlassen.

Tod

Am 14. Februar 1952 zeigte Magdalena Reisner vor dem Standesbeamten in Pipinsried an, dass ihr Mann tags zuvor abends um 20.00 Uhr seinem Krebsleiden erlegen sei.


Thema: Biographieprojekt (Teilprojekt3)
Autor: Sabine Gerhardus
Quelle: Quellen Diverse
Ort: Markt Altomünster